Nach 20 langen, quälenden Reisestunden quasi pünklichst auf Curacao gelandet – diesmal ohne Umwege, ohne größere Patzer, ganz untypisch für eine lange WM Reise. Trotzdem habe ich in TXL fast den Zubringerflug verpasst, da meinerseits wieder rumgeschusselt wurde. Die Damen der Abfertigung meinen es also wirklich ernst mit „spätestens um Halb“ ?! Da ich jedoch beim last call nur als Vorletzter einstieg, hielt sich der Unmut der geneigten Businesstouristen – die in solchen Fällen ja gerne spöttisch mit dem Finger auf einen zeigen – in erträglichen Grenzen.

Beim Boarding in den Karibikbomber wünschte man mir bei der letzten Kontrolle wiederum reichlich Glück für die anstehende Einreise … „ohne direktes Rückflugticket ? Was haben die Ihnen denn in Berlin wieder für einen Mist erzählt, bzw. ausgehändigt.“. Nachdem ich dann kurz aus meinem Habilitations-Reiseordner rezidiert habe, ging‘s plötzlich doch – mit leichtem Restunbehagen. Die Upper Class bot dafür alles, was das Herz begehrt: Champus, Liegefläche satt, Massagesitze, Jakobsmuscheln, jegliches Tatütata. Da fing ich erstmals bei einem Langstreckenflug an, die Zigaretten völlig aus den Augen zu verlieren. Naja, jedenfalls bis beim dritten Spielfilm die Hauptdarsteller mächtig zu qualmen angefangen haben.

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Als größeres Problem als die Einreise – da schlägt die Erfahrung im Umgang mit gelangweiltem Flughafenpersonal zu Buche – entpuppte sich die Fahrt mit dem Mietwagen zum Hotel. Dunkel, ohne wirklich hilfreiche Karte, gänzlich planlos eben & immer noch nikotinunterversorgt. Nach knapp einer Stunde stand da wieder „Airport“ auf dem kleinen Hinweisschild. Also rechts ab und blind Kilometer für Kilometer durch fragwürdige Gegenden geradeaus. Ich hab mich schon im Auto übernachten sehen.

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Glücklicherweise noch eine Horde – in Brasilien würde man Cariocas sagen an der – im Ruhrpott und Taunus als Trinkhalle bekannt – gefunden. Ich war zufällig sowas von richtig und mir wurde freundlichst der letzte Wegabschnitt aufgemalt. Hier verschwand wenigstens mal unser beliebte Ausdruck „Kräfte schickt das Amt“ in nächtlicher Bedeutungslosigkeit. Die Empfangsdame berichtete noch von zwei Reisegruppen, die ebenfalls in ihrer Verzweiflung Tags zuvor den Weg zurück zum Flughafen gewählt hatten, um den Mietwagen gegen ein Taxi zu tauschen. Nein, nicht mit uns – nicht zu früh schon mit ersten kleinen Niederlagen zu kämpfen haben.

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Ocean View gegen Raucherzimmer getauscht, Safe reparieren lassen, Aschenbecher angefordert … es gab schon einiges zu tun. Hotelbesichtigung um Mitternacht inklusive – Bar total verwaist: Na prima, hm ?! Die Tasche wird gar nicht richtig ausgepackt – bin ja eh nur auf der Durchreise. Einmal Golf, Freitag Tauchen und ein wenig über die Insel gondeln. Mit Letzterem habe ich am ersten Tag gleich angefangen. Tagsüber sehen die Straßen nebst Hinweisschilder nämlich viel freundlicher aus. Zielgerichtet im absoluten Halteverbot der Hauptstadt Willemstad gelandet. OK, sieht alles ganz nett aus – aber bei über 30 Grad mit ordentliche Wasser in der Luft auch etwas schweißtreibend. Havana 30 US$ – Abgearbeitet ! Nur die Geldautomaten lassen noch zu wünschen übrig: Der erste leer, der zweite – weiss nich – der dritte „no credit“.

One Thought on “Zwischenstopp Curacao

  1. Hey mein Herz, schön die Langeweile zu oder wirst Du am Ende des Tages noch ein Schreiberling…Ich freue mich, dass Du gut angekommen bist!

    Gab’s denn schon Blue Curasao ….

    Pass auf Dich auf!
    Dicken Kuss! Ich zeig Lden Mädels mal was los ist!

    Mach viele Bilder!

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