Nach mehr als einer Woche Abgeschiedenheit auf der Ranch stand zum wiederholten Male ein Kurztrip in die Zivilisation an. Ziel: Santa Fe, Hauptstadt von NM, gut 2.000 Meter hoch, knapp 70.000 Einwohner, ca. 2,5h Fahrtzeit – wenn man eine nette Route wählt.
Schon frühzeitig wurde hier die Verordnung erlassen, Neubauten – wie unsere beiden Ranch-Häuser – ausschließlich im sogenannten Santa Fe – bzw. Adobe Style und nur mit Flachdächern zu errichten. Historische Gebäude und ganze Straßenzüge wurden zudem vollständig restauriert.
Durch das entstandene Stadtbild ist eine der ältesten Städte des amerikanischen Westen („the city different“) zum absoluten Publikumsmagneten avanciert. Um so erstaunlicher, dass wir uns diesmal nicht durch Touri-Schlangen wühlen mussten. Es war recht leer und beschaulich.
Nach zwei, drei Metern Stadtrundgang erst mal niedergelassen in einem der schönen Innenhöfe … Süppchen und Mojito.
Viele Besucher zieht es in die Canyon Road, wo von über 100 Künstlern zeitgenössische indianische und hispanische Kunst angeboten wird. Die eng bebaute Strasse führt Richtung Bergkette und bietet neben den Galerien Gott sei Dank auch einige kleine Trinkgelegenheiten.
Bei der Höhe in der Gegend umherzuwandern ist nämlich fast so anstrengend, wie mit weiblichen Shopping-Queens das KdW zu betreten.
Und wir mussten ja unbedingt bis zur „Außenfiliale WindTree“. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Murray Gell-Mann an der Santa Fe Universität lehrte, und in dieser Zeit wesentliche Beiträge zur Quantenfeldtheorie und Elementarteilchephysik geleistet hat. Unter anderem führte er 1953 die Quantenzahl „strangness“ zur Klassifizierung … führt jetzt wohl zu weit.
Na ja, eine Horde von in die Jahre gekommenen, quasi abgelegten Damen meist stinkreicher Finanzexperten, mit millionenschweren Abfindungen bedacht – fühlen sich hier sichtlich wohl. Man verbringt den Alltag mit reichlich Alkohol und der finanziellen Unterstützung bedürftiger, aber junggebliebenen Künstleraspiranten. Jedenfalls so, oder so ähnlich.
Zurück in downtown schnell noch ein paar Fotos geschossen und Zigarettenladen gesucht – vergeblich. By the way: Im Umkreis von 50 Fuß rund um Kapelle herscht striktes Rauchverbot, muuahh.
Da hat noch schnell ein Brasilianer das Sao Paulo Corinthians Trikot erkannt. War auch beim Endspiel. Nach Belo Horizonte wollte ich dann aber nicht noch fragen. Er war ja schließlich zum Urlauben hier.
Dann zu den klitze kleinen New York Strip Steaks ins Bull Ring. Mächtig teuer – wie natürlich alles im kleinen Künstlerparadies – aber extrems lecker. Manch ein Restaurant gen Heimat sieht neben diesen Fleischbrocken eher wie eine Fast-Food Haltestelle aus.
Rauchen im Hotel – draußen ! – nur in der äußersten Ecke am Kamin erlaubt. Ok, dann halt Rotwein in Plastebecher, da ja Pool in unmittelbarer Nähe. Kräfte schickt das Amt.
Auf Rücktour noch ein kleiner Abstecher zum Golfplatz. Was bei der Einfahrt ins Resort noch wie schönes Wetter aussah …
… entpuppte sich spätestens am 7. Loch leider als nasskalter Landregenpartie. Wie gegen Wolfsburg: Spielunterbrechung. Wir haben es dann aber bei 9 Löchern belassen.
Morgen geht’s zurück. Sunport ABQ – Chicago – Frankfurt – Kreiensen. Wetter soll sich ja nachhaltig gebessert haben …
also recht professionell geschrieben und würdest auch ein guter Reiseveranstalter, klasse.
Danke für die aufschlussreiche Information deines Trips, gute Heimreise!
Helmut