Ein eher mühsamer Auftakt

Die Abreise von den Gili’s Richtung stopover Hotel in Kuta war professionell organisiert und dementsprechend unaufgeregt. Zu erwähnen bleibt hier nur die gut halbstündliche Bewusstlosigkeit eines Mitreisenden auf der Fähre aufgrund eines massiven Deckenkontaktes. Wer ? Nicht wirklich eine ernsthafte Frage an dieser Stelle …

Schnell noch mit Mark den tauchspezifischen Koffertausch vollzogen und Abends ab zum Kennenlernen mit den Tauchsportfreunden ins eigens ausgesuchte Hallali-Restaurant. Hallali bedeutet an dieser Stelle: Kein Bier zum xy-Goreng. Exkurs: An dieser Stelle zeichnete sich bereits deutlich diejenige Gruppe ab, die an Deck bis tief in die Nacht bei Wassersport in kleinen Gläsern die nächsten Nächte verbringen sollte. Fünf wahllose Gestalten im muslimischen Viertel – verzweifelt auf der Such nach ’nem kühlen Bier.

Eingetaktet auf den Inlandsflug mit durchdachtem duty-free Besuch (RT.de berichtete) dann die spontane Mitteilung: Boot liegt vor Ort auf Reede, no flight necessary. Diese unverhoffte Planänderung bracht natürlich zusätzliches Stresspotential mit sich. Auch noch erledigt, ab auf’s Schiff – Kabine 4. Ein Bett in der Jugendherberge oder bei den Pfadfindern ?  wahrscheinlich ein Traum …

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass im vorabendlichen Abschlussgespräch der Sicherheit beim Tauchsport besondere Bedeutung zugemessen wurde … natürlich zu Recht. Was folgte war noch am Tage des Einschiffens der sogenannte Check Dive. Exkurs: Jener erster Tauchgang ist eigentlich dafür gedacht, unter einfachsten Bedingungen seine Ausrüstung zu überprüfen, Gewichtsmengen auszuprobieren und allen Tauchern nach strapazöserr Anreise eine Art Eingewöhnung zu ermöglichen.

Wir sind dann bereits im Dunklen abgetaucht (night dive) mit heftig Strömung (drift dive), ohne Taschenlampe (planlos dive). Hört sich ein wenig witzig an, ist es meiner Meinung nach aber eher weniger. War dann aber auch der absolute Einzelfall und wohl vielen unglücklichen Umständen geschuldet.

Apropos Umstände: Die See war zwischenzeitlich rauh, sehr rauh … und die Planken nicht dicht. In der zweiten Nacht wurde Wassereinbruch in vier Außenkabinen an die Brücke gemeldet. Hab ich jetzt gar nicht so mitgekommen, da Schlafplatz draußen und bei Seegang und Gischt geschützt hinter der Raucherbar gelegen. Wiederum für Einige: So gar nicht wirklich witzig.

Unter aktiver Mithilfe von Konstantin wurden bereits erste Notfallpläne diskutiert: Zelte in der Kabine, statisch relevante Umbaumaßnahmen, spontane Meuterei etc. Mir egal, solange keiner in die mittlerweile rotierende Schlafplatzreservierung an Deck mit der Crew eingreift. Irgendwann waren die Betten dann wieder trocken, das gesamte Unterdeck aber dauerhaft extrem feucht. Von den sanitären Anlagen kann mal ein Anderer berichten …

Ach ja, getaucht wurde natürlich auch – wie sich an der graziösen Haltungspose im unteren Bild nicht verleugnen lässt. Mitunter sah doch einer der Ablaufpläne für den morgigen Vormittag folgendes vor: Wecken 5h, Tauchen 6h, Frühstück halb Acht, 2. Tauchgang … Bleibt an dieser Stelle mal ohne jegliche Expertenwertung.

Nach den gemeinsamen sportlichen Tagesaktivitäten trennte sich die Gruppe erwartungsgemäß nach Sonnenuntergang quasi in drei Truppenteile: A: „Herr Lehrer, ich weiß was“, B: „ich weiß bestimmt auch was, hab nämlich eifrig gelernt“ und C „könnte sein, dass ich an dieser Stelle was verstanden habe … ist mir aber egal“.

Nun kamen erste spektakuläre Sonnenuntergänge und abnehmender Wind. Bei Dire Straits, Norah Jones & Co musste so manche Flasche heckseitig um seinen Inhalt bangen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen … Das Komodo Experiment nahm langsam Fahrt auf.

Bottom-line: Jegliches Essen war mal richtig genial, drei Mahlzeiten (ups!) und immer was Leckeres gefunden – indonesisch halt; Curry-lastig mit Chilli, Zitronengras und Limettenblätter. Wie man in so einer kleinen Küche (95 Grad Mini-Sauna) für 14 Gäste und die eigene Crew Derartiges daherzaubern kann – Chapeau. Dazu, alle Besatzungsmitglieder durch die Bank extraklasse – immer aufmerksam, besonders hilfsbereit und richtig nett …

 

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