An dieser Stelle starten wir wieder unser allseits beliebtes Suchspiel: Wo ist die Katze ? Wo ist der Pinguin wäre ja wohl zu einfach gewesen.

Nach einer vergeblichen Flamingo-Suche und dem anschließenden Ausschiffen ging es zurück zum Flughafen Baltra, wo schon der Ferienflieger wartete. Platz für acht Personen – Koffertransport heckseitig garantiert. Nach einer knappen halben Stunde empfängt uns die Flughafenbaustelle auf der Insel Isabela. Kein Mensch, kein Auto, kein Taxi … nichts. Zufällig war die Besitzerin eines benachbarten Hotels mit im Flieger und hat mich aufgegabelt und mitgenommen.

Isabela ist mit seiner Länge von 120 km die weitaus größte Insel des Galapagos Archipels. Hier leben rund 2.200 Menschen, die meisten in dem Hauptort Puerto Villamil an der Südküste – ich natürlich auch. Westlich der Stadt existiert noch die Mitte des letzten Jahrhunderts aus vulkanischem Gestein errichtete Mauer der Tränen. Hier durfte eine Sträflingskolonie unter extremsten Bedingungen mal völlig sinnfreie Arbeit verrichten – war klar, braucht kein Mensch, nutzt nichts bzw. keinem… wird einfach mal gebaut – viele starben.

An der Rezi begrüßt mich ein Mädel aus Pforzheim mit entsprechender Akzentuierung. Halber Liter Bier für 6$, Ausflugstipps, Restaurant Empfehlung etc. alles abgeholt. Die freundliche Mitfahrgelegenheit von nebenan lädt gleich zum Vino & Tapas ein – keine Vogelkundler in unmittelbarer Umgebung: Alles richtig gemacht.

Schicke Hütte direkt am Strand, Zimmer oben mit Meerblick und wenigstens phasenweise Internet. Der Cheffe (Ramon) wohnt links nebenan – seine Frau ist gerade nach Hawaii aufgebrochen, jetzt plagen ihn Ruhe und Entspannung.

Isabela ist unverschämt relaxt – nichts Lautes, bloß keine Hektik, man faselt und trinkt Cafe oder Bier. Mein erster Gang durch die Gemeinde führt in Elses Spirituosen Geschäft zu einem dunklen Barcardi nebst einer Tüte Eiswürfel. Letztere kann in Ramons Rezi-Kühlschrank inklusive Cola eingelagert werden und schließt fortan mögliche Versorgungslücken.

Gegessen wird beim lokalen Grillmeister mit Plastikstühlen und Weihnachtstischdecke. Es gibt Hühnchen mit Linsen und Reis – immer dabei die extrem scharfe Chillisauce. Am nächsten Tag gabs in einer anderen Lokalität nochmal Huhn – diesmal Teriyaki Style mit reichlich GinT. Nichts zu Meckern.

Der Strand direkt vor der Hütte ist auch nicht wirklich zu verachten. Dennoch mache ich mich mal auf und wandere 12 km durch den angrenzenden Nationalpark. Hier auf der Insel im Hafendorf gibt es eine der wenigen Möglichkeiten, ohne lokalen Guide auf Erkundungstour zu gehen. Echsen, Schildkröten, Aussichtspunkte aber keine Trinkhalle natürlich. Bis zur Tränenmauer habe ich es allerdings nicht ganz geschafft …

Wanderungen machen durstig, also ab an die Bar. Cuba Libre wird hier vorzugsweise mit Abuelo gemixt, der aus Panama kommend sich schon im Fleckchen Greene zunehmender Beliebtheit erfreut. Da sich hier eine Strandbar an die andere reiht – ähnlich auf den Gillis – erfrischt man sich quasi durch die gesamte Bucht.

Am westlichen Ende lauert in Pink der Umkehrpunkt: Bergfest in der Roof Top Bar. Da fällt mir spontan das Transparent während der WM im Brasiland ein: Anke, ich bleibe hier ! Spätestens als ich die beiden Französinnen auf dem Rückflug nach ihrer Tauchsafari ausfrage weiß ich bereits, dass ich unbedingt wiederkommen sollte. Jetzt aber erst mal auf nach Santa Cruz … wieder mit der hiesigen never-come-back Airline

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