Die Galapagos Inseln. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das schon immer mein ultimativer Reisewunsch war, oder ob man das nur einfach mal gesehen haben sollte, musste, wie auch immer. Um die Messlatte etwas höher zu legen vergleichen wir fortan mit den Stränden & Beach Bars von Khao Lak, mit dem Party-Gesamteindruck auf den Gillis, der Natur rund um Komodo und der Lässigkeit des australischen Tauchabenteuers im Great Barrier Reef.

Um 4:15h Abfahrt bei Mario in Quito. Was stand da in diversen Reiseberichten nicht alles von den überaus anstrengenden Einreisebedingungen, den ganzen Formularen und Anstehen an diversen Counters hin zu den Galapagos. Handgepäck braucht scheinbar keine ad on Kontrolle, Covid Extra-Checks gibt’s gar nicht mehr und am TNC Schalter ist der Reiseerfahrene halt gut vorbereitet.

Na klar, 20$ für die Bearbeitung und 100$ Gebühr für den Eintritt in den Nationalpark gibt es selbstverständlich noch. Zwischenstopp in Guayaquil und wir sind in Baltra, einem der zwei Mini-Flughäfen der Inselgruppe. Hier erscheint draußen eine kleine Bar im Sonnenlicht, man wartet relaxed auf das Einschiffungs Prozedere.

Man ist ja schon etwas (an)gespannt am Airport, wer da so alles rumschwirrt und als potentieller Mitreisender in Frage kommt. Ich hab ne „gut Ausreichend“ erwischt. Vogelkundler, um 21h im Bett und im Hintergrund fortwährendes US Lehrergefasel beim Lunch & Dinner. Ich vermute mal, dass die letztjährige El Gouna Mannschaft dieser Schiffsreise zusätzlichen Glanz verliehen hätte – wie gesagt – reine Vermutung.

Tag 1 – Schiff noch gar nicht betreten – Schildkrötentag. Ok, kann man machen. Muss man jetzt nicht ewig im Kreis laufen, um wieder und wieder die Geschichte zu hören, wie die armen Tiere von bösen Seefahrern geschlachtet wurden. Schildies aber toll, süß, fetzt.

„Darf ich hier mal kurz was Einkaufen gehen ? (Havanna Flaschen im Hinterkopf)“ … Nein, nicht vorgesehen … na dann – ab auf den Dampfer – ohne adäquaten Rum fühle ich mich den Gegebenheiten der nahen Zukunft nunmehr quasi komplett ausgeliefert.

Das Schiff war vergleichsweise luxuriös – wir erinnern uns an die erste hölzerne Überfahrt von Bali Richtung Lombok, wo das Wasser mächtig an die Kabineneingänge klopfte. However, hier gab’s wieder ne tolle Crew, super Essen, Havanna 8 Anjos dann doch – zum Selbstkostenpreis für nur 16$ – das kleine Glas mal eben zart bedeckt – quasi bodenlos.

Bin mit chilenischen Vino Tinto im Übrigen gut durchgekommen, drei Nächte für Abrechnung per 200$ inklusive ortsüblichem Cerveza. Und sie haben extrem guten Cafe – vorgebrüht oder aus dem Vollautomaten, zugänglich rund um die Uhr. Kann man Nachts aufwachen w/ Jetlag – alles da. Mühlenpeter geeignete Grundausstattung nebst Rauchplätzen auf dem Oberdeck.

16 Passagiere passen drauf, wir waren 12 – ergo keine Hektik angesagt. Dann also zwei volle Tage auf M/S Vogelkundschaft. Man kommt so wirklich in Gegenden, wo kein Mensch weit und breit zu sehen ist. Bei 8 Stunden Fahrt beispielsweise auf die nördliche Insel Genovesa schließen sich Tagesausflüge von den Hauptinseln aus. Überall ist genau vorgegeben, was man machen darf, z.B. gekennzeichnete Wanderwege betreten, Kajak fahren, Schnorcheln etc. Nur mit Guide, versteht sich.

Natural Especial. Nach den Schild-Schalentieren folgten massenhaft Flug-Tölples (englisch Boodies) in aller erdenklichen Art – rote Füße, blaue Füße, krummer Schnabel …mir läuft schon Blut aus dem Ohr. Dann Iguanas (Echsen halt), Seelöwen und Wasser-Schildies – die haben allerdings nur der englische Fußballfan nebst Freundin und ich gesehen. Vogelkundler tauchen den Kopf nie unter Wasser.

Die Reisegruppe „Sissie“ beklagte zudem schon bald etwas heftigen geratenen Seegang. Diese Tatsache wurde gleich missbraucht, um das abendlich frühe Zubettgehen global zu rechtfertigen. Wie im Krueger Park – ab 20:30h keiner mehr da an der Bar.

Wir vergleichen mal für’s Erste: Ja, hier gibt es Traumstrände – auf den abgelegenen Naturinseln selbstredend alle ohne Getränkekiosk. Für Natur- und Tierliebhaber ein wahres Paradies. Die Tiere kennen keine Furcht und laufen dir direkt über die Füße, Vögel in unzähliger Anzahl rauschen nicht ab, wenn du näher kommst – schauen dich nur blöd bzw. tölpelhaft an. Ein wenig Party und Lässigkeit hätte der Szenerie natürlich etwas gutgetan.

Wir haben’s also irgendwie geschafft – ich sitze mittlerweile mit einer Flasche Barcardi irgendwo am Strand auf der Insel Isabela – fernab der Vögelexperten. Ich warte einfach mal wieder ab, was passiert – hier gibt es im Übrigen keinen Arzt – hab ich mir bei Ankunft sagen lassen – nur zwei Studenten …

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